Katastralgemeinde Haugschlag
Wann die ersten menschlichen Wohnstätten auf dem Boden unserer Gemeinde erbaut wurden, lässt sich leider nicht mit Bestimmtheit sagen. Man kann jedoch annehmen, dass die ersten Siedlungen in dieser Gegend vor ungefähr eintausend Jahren entstanden sind. Um das Jahr 980 nämlich sandte Bischof Pilgrim von Passau fränkische Siedler in das Waldviertel, die den Boden zunächst urbar machten.
Der Name Haugschlag wird von „Hugoschlag“ abgeleitet. Das „Haug“ führen viele auf Hugo zurück. Sie nehmen an, dass einer der ersten Ansiedler Hugo hieß, der dem Ort dann seinen Namen gegeben hat. Das Wort „schlag“ deutet auf einen Holzschlag hin. Urkundlich erscheint der Ort erstmals als „Hawslag“ im Jahre 1369 im Untertanenverzeichnis der Herrschaft Litschau mit 14 Lehen und einer Hofstatt.1809 wurde der Ort durch Franzosen schwer geschädigt, 1866 erfolgte die Einquartierung von 600 Preußen.
1784 wurde die Pfarre Haugschlag errichtet, die Kirche aber erst 1787 erbaut. Das Gotteshaus zur Kreuzerhöhung ist ein josephinischer Kirchenbau, eine schlichte Saalkirche. Der Hochaltar aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt aus dem aufgehobenen Dominikanerkloster in Krems. Er zeigt leichte frühklassizistische Anklänge und trägt spätbarocke Figuren, eine Kreuzigungsgruppe, seitlich Pestheilige. Rechts steht das Taufbecken mit einer barocken Figurengruppe, Kreuzweg Ende 18. Jahrhundert in stilvollem josephinisch-klassizistischen Rahmen.Die Orgel ist mit musizierenden spätbarocken Engeln verziert. Der Pfarrhof ist ein spätbarocker Bau mit schönen Schmiedeeisenkörben an den Fenstern mit Initialen Joseph II.
Katastralgemeinde Griesbach
Die Ortschaft Griesbach erscheint als „Griespach“ mit 12 Lehen ebenfalls im Untertanenverzeichnis der Herrschaft Litschau. 1946 wurde von den Heimkehrern des zweiten Weltkrieges eine Kapelle aus Holz errichtet, von der noch der Glockenturm in seiner ursprünglichen Form erhalten ist.
Katastralgemeinde Rottal
Rottal hat sich aus einer Ansiedlung herrschaftlicher Holzknechte entwickelt. Es entstand um 1740 und wurde nach der damaligen Besitzerin der Herrschaft Litschau, einer Gräfin Kuefstein, geborene Gräfin von Rotthal, benannt. 1829 bis 1842 bestand hier eine chemische Fabrik, in der Zyankali und sog. Berlinerblau erzeugt wurde. Die kleine Ortskapelle ist 1894 durch Vergrößerung einer 1801 erbauten Wegkapelle entstanden. Das Zwiebeltürmchen hat barocke Formen. Auf dem Altar steht eine spätgotische Muttergottes auf dem Monde, das Jesukind hält einen Apfel.
Katastralgemeinde Türnau
Die Ortschaft Türnau wird erstmals „Dyenaw“ genannt. 1771 schreibt man es „Dirnau“. Neu-Türnau wurde erst zwischen 1789 und 1796 erbaut. Die örtliche Kapelle ist dem Heiligen Johannes geweiht.
Impressionen aus der Gemeinde - Fotos von Christian Freitag